Winterfütterung

Es ist heutzutage fast eine Selbstverständlichkeit im Winter wildlebende Vögel zu füttern.

Jedoch ist sehr umstritten, ob dies nun gut für die Natur ist oder dieser eher schadet. Wenn man es wissenschaftlich sieht, ist ein strenger Winter wichtig, denn er dient der Auslese und hält das Ökosystem gesund. Nur gesunde Vögel schaffen es den Winter zu überleben.

 

Wir raten trotzdem zu einer Winterfütterung. Heutzutage finden viele heimische Vögeln nicht mehr genügten Futterstellen, da wir durch die Verkleinerung des Lebensraums und den Klimawandel zu stark in die Natur eingreifen. Mit der Winterfütterung der Wildvögel können wir diesen Auswirkungen etwas entgegenwirken.

 

Winterfütterung ist ein traditionelles Instrument des Vogelschutzes.


Unser über 90 Mitglieder zählende Verein ist aber nicht nur auf dem Vereinsgelände aktiv, sondern kümmert sich auch um 500 Nistkästen in der Region. Zusätzlich übernimmt der Verein die Winterfütterung an den in der Gemarkung Erlensee aufgestellten Fütterungsautomaten für die heimische Vogelwelt.
Die Fütterungskästen sind vor Wind und Wetter geschützt und eignen sich hervorragend, um die Tiere zu versorgen.

Bei der Anschaffung Ihres eigenen Futterspenders für die Wildvogelfütterung stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.

 

Weitere Ratgeber zur Vogelfütterung wie z. B. von der "Deutschen Wildtierstiftung" sind über uns erhältlich.

 

Zugvögel und die Winterfütterung

 

Wer nun aber denkt, dass Zugvögel nicht betroffen sind, der irrt, denn den langen Flug in den Süden können auch nur die gesunden Tiere überstehen. Außerdem ist das Gelingen oder Scheitern davon abhängig, wie es den Tieren im Sommer bei uns erging.


War das Nahrungsangebot im Sommer schlecht oder die Tiere z.B. Toxinen ausgesetzt, so geht es den Vögeln nicht gut genug und sie schaffen den Winter oder die Reise in den Süden oft nicht.

 

Aus diesem Grund setzen wir uns rund ums Jahr für die heimische Fauna und Flora ein.

 


Wie füttere ich?

Richtig

  • Futterstellen regelmäßig säubern
  • Futterplätze gut beobachten
  • Sicher gegen Räuber anbringen
  • Futter muss trocken bleiben
  • „Artgerechte“ Nahrung anbieten
  • Bei dauerhaften Temperaturen unter -5°C, Raureif, Eis, Eisregen oder geschlossener Schneedecke füttern

Falsch

  • Wasservögel füttern
  • Wassergaben im Winter
  • Bei warmen Temperaturen füttern


Was füttere ich?

Richtig

  • Beeren
  • Sonnenblumen
  • Diverse Samen (u.a. Wildsamen)
  • Haferflocken
  • Getreide (Roggen, Weizen, Gerste, Hafer…)
  • Rindertalg/Pflanzenfett
  • Bruchmais oder Maisflocken
  • Nüsse (ganze Nüsse und zerkleinerte Nüsse)
  • Rosinen (Schwefelfrei)

Falsch

  • Gewürzte Speisen (gesalzene Nüsse,
  • Speck, Salzkartoffeln
  • Brot und Brötchen (Gebäck jeglicher Art)
  • Meisenknödel im Plastiknetz (Gefahr des Strangulierens)
  • Essensreste
  • Verdorbene Lebensmittel
  • Körnerfutter, das Neophyten enthält (z.B. Ambrosia)


Wo füttere ich?

Der perfekte Standort für eine Futterstelle ist für die Vögel gut einsehbar, so dass sich keine Räuber (z.B. Katzen) anschleichen können. In etwas Entfernung gibt es  Büsche oder andere Versteckmöglichkeiten und die Futterstation ist auf die Art angepasst. Spatzen und Finken nehmen ihre Nahrung gerne weit oben zu sich, während Amseln eher auf dem Boden nach dem richtigen Futter suchen.

Gegebenen Falls ist die Futterstation mit einem Kletterschutz ausgestattet, so dass Katzen oder auch Eichhörnchen den Vögeln nicht gefährlich werden können.

 

Um Vögel zu füttern braucht man nicht zwingend einen Garten, ein Balkon oder Fensterbrett reicht meist schon aus. Man muss aber damit rechnen, dass nicht alle Vogelarten jede Futterstelle annehmen. Es gibt „zutrauliche“ Arten wie z. B. Spatzen, die das Angebot auf dem Balkon annehmen, es gibt aber auch seltene und scheue Besucher, die genügend Abstand zum Menschen brauchen.

Wenn Sie einen Garten haben, empfiehlt es sich ggf. zwei Futterstelle anzubieten, auf die bei „Hochbetrieb“ Arten ausweichen können, die scheuer sind oder sich gegenüber anderen nicht durchsetzen können. So haben auch sie eine Chance an das Futter zu kommen.


Sommerfütterung?

Im Sommer: 

- Keine Hilfe gegen Artenschwund

- Kann Vögeln sogar schaden, wenn man nicht auf bestimmte Punkte achtet!

 

Im Sommer sollte das natürliche Angebot reichhaltiger als im Winter sein und der Wärmeverlust der Tiere ist geringer. So können auch schwache und kranke Vögel überleben. Der Schwund von natürlichen Nahrungsquellen führt zum Rückgang der Arten. So füttern heutzutage immer mehr Menschen im Sommer. Das kann aber problematisch sein, wenn man es nicht richtig macht.

  • Fressen Vögel gemeinsam an den menschlichen Futterstellen, so steigt das Risiko einer Ansteckung gesunder Vögel durch kranke Vögel. 
  • Die Bedingungen für Keime und Pilze ist im Sommer günstig. Diese sind gefährlich für die Altvögel und Jungvögel. Altvögel und Jungvögel können durch verdorbenes Futter sterben oder geschwächt werden. Jungvögel sind viel empfindlicher als erwachsene Tiere, ihre Immunabwehr noch schwach, weshalb sie stärker betroffen sind. Außerdem kann die Entwicklung der Eier negativ beeinflusst werden (schwache Schale, Unfruchtbarkeit), es kann zum Absterben von Embryonen kommen oder zum Schlupf von bereits kranken Jungvögeln aufgrund des schlechten Gesundheitszustandes des weiblichen Altvogels.
  • Bedrohte Arten findet man meist nicht an Futterstellen. Auch wenn es gut gemeint ist, ist der Rückgang vieler Arten durch Ganzjahrfüttern nicht aufzuhalten. Die natürlichen Lebensräume müssen zurückkehren. Die Sommerfütterung kann sogar dazu führen, dass die Populationen von bereits häufig vorkommenden Arten weiter steigt und es zur weiteren Verdrängung kommt. Dies ist im Artenschutz ein kontraproduktiver Prozess.
  • Sommerfütterung findet häufig in Nordamerika statt, aber das hat einen Grund. Dort werden vor allem Kolibris über Nektarstationen erfolgreich gefüttert, weil auch in Nordamerika die Zahl der natürlichen Lebensräume sinkt. Kolibris haben einen extrem hohen Stoffwechsel und diese Maßnahme der ganzjährigen Fütterung mag für diese Vögel vielleicht tatsächlich hilfreich sein, aber das lässt sich nicht zwangsläufig auf Europa übertragen.  

 

Zusammenfassend kann gesagt werden: Füttern im Sommer ist bei falscher Durchführung meistens schädlich für wildlebende Vögel und ihre Brut und ersetzt den schwindenen Lebensraum nicht. 

 

Nichts desto trotz erfreut sich diese Art der Fütterung immer größerer Beliebtheit . Sollten sie also dennoch zu den Sommerfütterern gehören, dann sind besondere Hygienemaßnahmen erforderlich. Täglich reinigen der Futterstation ist dabei unerlässlich. Die Auswahl der geeignete Futterstation ist ebenfalls enorm wichtig, bei welcher wir Ihnen helfen können. Viele Produkte sind für die Winterfütterung geeignet, für die Sommerfütterung aber höchst bedenklich. Die Gefahr der Verbreitung von Krankheiten ist extrem hoch. Zudem muss im Sommer anderes Futter bereit gestellt werden als im Winter. Falsches Futter kann ebenfalls schwere Schäden verursachen (salzhaltige Nahrung, sehr fetthaltige Nahrung usw.).


Im Sommer sinnvoll helfen: 

Schenken Sie den Vögeln einen natürlichen Lebensraum! Wie wäre es mit Wildrosen oder Holunder im Garten? Lässt man die Früchte hängen, so können sich die Tiere im Herbst daran bedienen. Auch Fallobst ist eine wichtige Nahrungsquelle. Wildkräuter pflanzen und wachsen lassen zieht Insekten an und sind somit eine wichtige Nahrungsquelle für unsere gefiederten Freunde.
Außerdem ist es wichtig auf den Gebrauch von synthetischen Dünger, Pestiziden und Bioziden zu verzichten.