Generelle Info

Wir haben uns neben dem Schutz der heimischen Vogelwelt auch dem Schutz von exotischen und domestizierten Vögeln verschrieben. Dabei möchte unser Verein mehrere Ziele verfolgen:


1). Aufklärung zu exotischen Wildvögeln:

Die Haltung von exotischen Vögeln (Wellensittiche, Zebrafinken und Co.) im privaten Bereich ist im Grunde die Haltung von fast wilden Tieren. Im Gegensatz zu Haustieren, die seit vielen Jahrhunderten gehalten werden und somit „domestiziert“ sind, sind die meisten Exoten wilde Tiere, die nur seit Jahrzehnten bei uns leben. Das führt dazu, dass 1) die Tiere ihr wildes Verhalten zeigen (werden nie richtig zahm), 2) durch massiven Wildfang natürliche Bestände bedroht werden und 3) Tiere entkommen und sich in neuen Gebieten verbreiten (z. B. Rosenköpfchen in den USA, Halsbandsittiche in Wiesbaden). Wir wollen das Bewusstsein der Menschen dafür fördern, dass die Haltung mit einer sehr großen Verantwortung einhergeht. Der Wunsch vieler Menschen Exoten zu halten ist verständlich, aber bei manchen Arten ist sie mit Wildfang verbunden (F2-Generationen sind direkte Wildfangnachfahren!). Manche Arten werden so alt, dass sie vermutlich mit großer Sicherheit von Wildfängen abstammen. Zudem sind viele Exoten sehr soziale Tiere, sie brauchen Artgenossen und der Mensch wird nie ein Ersatz dafür sein. Hunde z. B. werden seit Jahrtausenden domistiziert, wodurch sie heute kaum noch was mit Wölfen zu tun haben und den Menschen als ihren „Partner“ ansehen. Wildtiere begnügen sich nicht damit in menschlicher Gesellschaft zu sein. Sie brauchen Partnervögel ihrer Art oder ganze Schwärme. Dies führt uns zum nächsten Punkt, verhaltensgerechte Tierhaltung.


2) Verhaltensgerechte Tierhaltung:

Früher sagte man „artgerechte Haltung“, aber wir müssen der Wahrheit ins Auge sehen, denn keine Haltung von Vögeln ist wirklich artgerecht. Vögel wollen fliegen und tun das in der Natur. Dabei legen sie oft große Strecken zurück. Einige Arten fliegen nur, weil sie es müssen, um Nistplätze aufzusuchen, Partner zu finden oder Futter zu sammeln. Die Haltung von Arten ihres Verhaltens entsprechend ist möglich, wenn man sich mit der Art beschäftigt und versteht, wie sie in der Natur leben. Und hier liegt unser Fokus in unserer Haltung. Wir nehmen nur Vögel auf, denen wir gerecht werden können. So sind Nymphensittiche geschickte Flieger, aber sie tun es nur, weil sie Futter suchen. Ansonsten dösen sie gerne im Schwarm und pflegen ein komplexes Sozialverhalten. Wellensittiche sind geschickte Flieger, die auch zur sozialen Interaktion fliegen und einen Schwarm brauchen. Wir versuchen die Besucher aufzuklären, wie sie ihre Tiere, wenn der Wunsch nach einem Vogel zu Hause besteht, verhaltensgerecht halten können. Einzelhaltung in beengten Käfigen sollte stets vermieden werden.


3) Tiere in Not:

Unser Bestreben besteht außerdem darin, Tieren in Not zu helfen. Es gibt oft genug Vögel, die einfach freigelassen werden und so zum Tode verurteilt sind. Nicht alle Arten können bei uns bleiben, weil wir nicht allen Arten ein geeigenetes Zuhause bieten können. Auch Vermittlungen durch Tierheime kommen vor. Am häufigsten nehmen wir Tauben aus Tierheimen auf. Die Tiere sind praktisch unvermittelbar, weil kaum ein Vogelliebhaber den Wunsch hat eine Taubenvoliere in den Garten zu stellen. Aber auch Arten leben bei uns, die aus dem Tierheim kamen, weil sie dort nicht verhaltensgerecht an Privatleute vermittelt werden konnten und wir im Augenblick geeigneten Raum anbieten können. So brauchen einige Tiere derart große Volieren, die sich kaum ein Mensch bauen kann. Volierengrößen werden in Richtlinien vorgegeben. Dabei befolgen wir sie nicht nur, wir übererfüllen diese, damit es den Tieren bis ins hohe Alter gut geht.


4) Notfallvolieren für heimische Wildvögel:

Wir haben aber auch viele leere Volieren. Der ein oder andere Besucher wunderte sich bereits darüber, aber das ist tatsächlich von uns gezielt gewollt. Eine leere Voliere bedeutet Platz für Notfälle. Ein verletztes Tier kann und sollte nicht zusammen mit Exoten oder Heimtieren (Hühner, Enten, Tauben) in eine Voliere gesetzt werden. Die Gefahr der Ansteckung mit Krankheiten ist hoch. Die Wildtiere bleiben immer nur kurz bei uns, auch damit sie nicht das Verhalten der Heimtiere erlernen. Das oberste Ziel ist die Freiheit. So werden die Tiere nur gepflegt, bis sie wieder freigelassen werden können.